Autonom in Richtung Zukunft

Autonom in Richtung Zukunft

Kaum ein Land ist so sehr von seiner Automobilindustrie geprägt wie Deutschland. Das Auto steht für Freiheit, Wohlstand und Eigenständigkeit. Möchten wir diese Eigenständigkeit aufgeben und in die Hände eines Computers legen? Legen die teils zerfahrenen Diskussionen um Tempolimit sowie die Herausforderungen nachhaltiger Liefer- und Wertschöpfungsketten nahe, dass wir noch nicht bereit sind, uns vom Auto in klassischer Form zu verabschieden?

Aber fangen wir doch lieber beim Auto an

Wir nähern uns dem Thema aus fachlicher Sicht. Für uns sind das Auto und dessen Umgebung ein System, das wir mithilfe von Software sowie hochkomplexer Technik automatisieren wollen. In unserem Fokus steht nicht, wie wir den Menschen hinter dem Steuer ersetzen. Wir legen den Schwerpunkt unserer Arbeit auf autonome Fahrzeuge, die uns entweder Arbeiten abnehmen (siehe auch „Robotik“) oder Risiken für Mensch und Umwelt minimieren. Intelligente Algorithmen helfen uns dabei, die Lösungen sicher und zuverlässig in unseren Alltag zu integrieren.

Von außen betrachtet zeigt unser Forschungsfahrzeug kaum Auffälligkeiten gegenüber einem Wagen aus Serienproduktion. Das ist Absicht. Im gesamten Entwicklungsprozess beurteilten wir jede technische Lösung danach, wie nahe sie der realen Welt, dem realen Willen der Verbraucher:innen und der Industrie ist. Unsere Technik findet versteckt und elegant verpackt statt.

Neue Mobilitätskonzepte

Wir fühlen uns verpflichtet, weiter zu denken als bis zur technischen Lösung. Wir besitzen die Betriebserlaubnis für unser Fahrzeug. Autonomes Fahren ist Realität in Bremen – auch dank TOPAS und direkt gefördert von Politik und Wirtschaft. Aber die Fragestellung geht weiter. Unsere Annahme: Der ländliche Bereich wird Treiber autonomer Mobilität sein. Wir glauben, dass es nicht darum geht, den Individualverkehr auf kurze Sicht zu ersetzen. Vielmehr gibt es Gegenden, in denen der öffentliche Personennahverkehr nicht ausreichend genutzt oder überhaupt nicht vorhanden ist.  Hier bieten autonome Fahrzeuge, wie fahrerlose Shuttlebusse, konkrete Chancen, Menschen miteinander zu verbinden – das Land mit der Stadt.

Auch wird es immer darum gehen, den Straßenverkehr als Ganzes sicherer und effizienter zu gestalten. Sicherheit hat oberste Priorität. Darauf folgt die Effizienz. Stellen Sie sich zum Beispiel einmal die Frage, ob Sie noch ein Auto besitzen würden, wenn Sie sich eines zu jeder Tageszeit ordern könnten. Sie öffnen eine App, geben den Zeitpunkt an, zu dem das Fahrzeug vor Ihrer Tür stehen soll, steigen ein und fahren los. Das wird vieles ändern. Und ganz sicher eines: unser Verhältnis zum Auto.

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